Polen, so nah und doch so fremd. Zwischen Polen und Deutschland, manchmal auch in der DDR.

Gastbeitrag aus dem Eastsplaining Substack (7) – Joe Biden in Warschau

Es ist meine Übersetzung der Beiträge aus Eastsplaining Substack, der Autor dieser Texte ist mit der Übersetzung und Veröffentlichung einverstanden. Quelle (englisch): https://eastsplaining.substack.com/p/joe-biden-in-warsaw

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Joe Biden in Warschau

Das Königsschloss als Symbol

Screenshot vom polnischen Fernsehen TVN24. Die Bildunterschrift lautet: Angriff auf ein NATO-Mitglied sei Angriff auf alle, es sei ein heiliger Eid.

Hallo! Dies wird ein Quick’n’Dirty-Kommentar zum POTUS-Besuch in Warschau sein. Wenn Sie sich die Fotos ansehen, ist die Kulisse von Bidens Rede ein wunderschönes Renaissanceschloss, das für diesen Abend mit polnischen, ukrainischen und amerikanischen Farben geschmückt ist.

Technisch gesehen ist es keine Renaissance. Als Symbol der polnischen Unabhängigkeit wurde das königliche Schloss zuerst von den Deutschen im 2. Weltkrieg, dann von den kommunistischen Behörden, die gegen den Wiederaufbau waren, dem Erdboden gleichgemacht.

Das Königsschloss in Warschau im Jahr 1945. Public domain (aus Wikipedia).

Ein Vierteljahrhundert lang gab es an dieser Stelle keine Burg. Der Schutt wurde geräumt und so entstand ein seltsames Viertel. Zumindest die Sigismundsäule - die Überreste sind im Vordergrund zu sehen - wurde rekonstruiert.

1970 löste nach gewalttätigen Ausschreitungen ein kommunistisches Kabinett das andere ab. Das neue Schloss musste dringend der Bevölkerung gefallen, also wurde 1971 die Entscheidung getroffen, das Schloss wieder aufzubauen und zu versuchen, es so authentisch wie möglich zu machen.

Während die Behörden bereit waren, für den Wiederaufbau zu zahlen, traf Professor Stanislaw Lorentz (der für dieses Unterfangen verantwortlich war) die Entscheidung, die meisten Mittel durch Crowdfunding zu sammeln, um die polnische Gesellschaft zum eigentlichen „Eigentümer“ des Schlosses zu machen.

Panoramablick auf das Schloss und die gotische Innenstadt. Foto: Olaf1541, CC BY-SA 3.0

Ich glaube, dieser Ort wurde nicht zufällig ausgewählt. Hier steckt eine tiefe Symbolik. Wenn wir ukrainische Städte sehen, die von der russischen Barbarei zerstört wurden, denken wir an unsere zerstörten Städte im Jahr 1945. Wir haben sie wieder aufgebaut. Wir hoffen, dass die Ukraine dasselbe tut, und wir helfen gerne weiter.

Ist es da verwunderlich, dass wir uns für die Ukrainer einsetzen, nicht für die Eindringlinge?

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